Wie gesund sind Ihre Einkäufe wirklich?
Auch schon einmal auf eine Verpackungsfalle reingefallen? Grüne Verpackungen, kernige Begriffe wie „aktiv“ oder „fit“ und Versprechen wie „zuckerreduziert“ oder „proteinreich“: Viele Produkte im Supermarkt sehen gesund aus, aber halten sie auch, was sie versprechen? Im Alltag greifen wir oft schnell zu dem, was uns anspricht – gerade, wenn es um Gesundheit geht. Schließlich will man sich selbst oder der Familie etwas Gutes tun. Doch nicht alles, was gesund klingt, ist automatisch die bessere Wahl. Und das ist auch kein Vorwurf – es ist schlicht schwer, den Überblick zu behalten.

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Als gesund verkauft – aber ist es das auch?
Verpackungen sind Verkaufspsychologie:
- Grüne Farben stehen für Natürlichkeit, auch wenn das Produkt industriell hergestellt ist.
- Worte wie „Balance“, „leicht“, „clean“, „Superfood“ oder „zuckerarm“ unterliegen kaum Regelungen und sollen oft vor allem eins: Vertrauen schaffen.
- Frisches Obst auf der Verpackung sagt wenig darüber aus, wie viel davon wirklich enthalten ist oder ob der Fruchtgeschmack nicht doch künstlich erzeugt wurde.
Viele Produkte sind nicht per se ungesund, aber sie wirken „besser“, als sie tatsächlich sind. Das kann zu einer verzerrten Einschätzung führen.
Drei typische Missverständnisse beim Einkaufen
1. „Ohne Zuckerzusatz“ heißt nicht „zuckerfrei“
Diese Formulierung bedeutet nur: Kein raffinierter Zucker wurde zusätzlich verarbeitet. Dennoch können Fruchtsäfte, Sirup oder Dattelpaste enthalten sein – und damit natürlicher Zucker, der ebenfalls Kalorien liefert.
2. „Light“ klingt nach Diät – ist aber kein Gesundheitsversprechen
„Light“ steht meist für einen reduzierten Gehalt an Fett, Zucker oder Kalorien im Vergleich zum herkömmlichen Produkt. Klingt gut – kann aber bedeuten, dass andere Zutaten erhöht wurden, um den Geschmack auszugleichen. Ein Blick auf die Nährwerttabelle bringt Klarheit.
3. „Proteinreich“ – sinnvoll oder Marketing?
Proteine sind wichtig, keine Frage – vor allem für Muskulatur, Sättigung und Regeneration. Doch manche Produkte nutzen das Label „High Protein“, obwohl sie zusätzlich viel Zucker, Fett oder Zusatzstoffe enthalten. Gleichzeitig haben Produkte, die nicht als „High Protein“ gekennzeichnet sind, wie zum Beispiel Magerquark ebenfalls einen hohen Proteingehalt. Auch hier gilt: Wer die Nährwerttabelle checkt, kauft schlau. Für bestimmte Lebenssituationen (z. B. Sport, Stress, wenig Zeit zum Kochen) können Fitness-Proteinprodukte aber trotzdem sinnvoll sein. Entscheidend ist die Einordnung, nicht das Schlagwort allein.
Unsere Tipps fürs Einkaufen
Ein Blick auf die Zutatenliste
Je weiter vorne ein Inhaltsstoff steht, desto mehr ist davon enthalten. Kurze, verständliche Zutatenlisten sind oft ein gutes Zeichen. Tauchen Begriffe auf, die wie Laborsprache klingen, sind viele Zusatzstoffe enthalten.
Zucker hat viele Namen
Saccharose, Glukosesirup, Maltodextrin, Dextrose, Fruchtzucker – sie alle zählen als Zucker. Wenn mehrere dieser Begriffe in der Zutatenliste auftauchen, ist der Zuckergehalt meist hoch, auch wenn die Verpackung anderes suggeriert.
Nährwerte vergleichen ( pro 100 g)
Portionsangaben variieren stark. Was bei Marke A eine „Portion“ ist, entspricht bei Marke B vielleicht nur der Hälfte. Vergleichen Sie am besten die Spalte „pro 100?g“ oder „pro 100?ml“.
Nicht von Farben oder Bildern blenden lassen
Ein Wald, Getreide oder Himbeeren auf der Verpackung? Sagen nichts über die Inhaltsstoffe. Die echten Infos stehen auf der Rückseite.
Eigene Erwartungen prüfen
Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen oder jede Zutat zu analysieren. Aber wer weiß, wie Verpackungen wirken – und was Begriffe wirklich bedeuten – kann entspannter einkaufen – und gesünder, ganz ohne ständiges Grübeln.
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