Beschäftigte nutzen KI am Arbeitsplatz auch ohne betriebliche Einführung
Arbeitgeber News

10.06.2025

Beschäftigte nutzen KI am Arbeitsplatz auch ohne betriebliche Einführung

Laut einer aktuellen Studie nutzen mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland künstliche Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz, allerdings mehrheitlich informell und nicht aufgrund einer Einführung durch den Arbeitgeber.

Über 60 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland verwenden KI am Arbeitsplatz – jedoch überwiegend zu informellen Zwecken und nicht aufgrund einer betrieblichen Einführung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die vom ZEW Mannheim, vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) erstellt wurde.

Die Studie zeigt, dass Arbeitnehmer KI als eine Form der Unterstützung wahrnehmen, aber auch, dass Betriebe bei der Einführung dieser Technologie der tatsächlichen und gewünschten Nutzung durch ihre Beschäftigten hinterherhinken. „Die Mehrheit der Beschäftigten möchte gerne KI nutzen und tut dies bereits, auch wenn sie nicht durch den Betrieb eingeführt wurde. Vor allem die Veröffentlichung generativer KI wie ChatGPT spielt bei der Verbreitung von KI im beruflichen Kontext eine große Rolle“, erklärt Oliver Schlenker, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“ und Co-Autor der Studie.

Der Studie zufolge hängt die KI-Nutzung stark von Bildung, Beruf, Alter und Geschlecht ab. „Typische KI-Nutzer sind tendenziell jünger, eher männlich, deutlich höher qualifiziert und eher im privaten Sektor, in der IT und wissenschaftsnahen Berufen tätig“, fasst Schlenker zusammen. „So verwendet nur knapp ein Drittel der Beschäftigten ohne Bildungsabschluss KI, während dieser Anteil bei Beschäftigten mit Hochschul-, Meister- oder Technikerabschluss fast 80 Prozent beträgt.“

Dr. Eduard Brüll, ebenfalls Co-Autor der Studie, ergänzt: „Auch unter Berücksichtigung demografischer und beruflicher Merkmale gibt es große Unterschiede im Zusammenhang mit der KI-Nutzung. So berichten Beschäftigte, die zunehmend KI verwenden, im Vergleich zu Personen, die sie nicht nutzen, über komplexere Tätigkeitsanforderungen und über einen höheren Termin- und Leistungsdruck. Zudem beschleicht sie häufiger das Gefühl, die anfallende Informationsmenge nicht bewältigen zu können. Gleichzeitig erwähnen sie jedoch auch eine höhere Arbeitsautonomie, etwa in Form einer größeren Entscheidungsfreiheit bei der Wahl neuer Aufgaben, sowie das ähnlich häufige Auftreten gesundheitlicher Probleme und Burnout-Symptome.“

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