Zwischen Suchen und Sucht: Vom Algorithmus gecatched?
Moin, mein Name ist Serkan, 19 Jahre alt, und ich habe über meine TikTok-Nutzung nachgedacht: Die Plattform ist gerade in aller Munde. Neue Trends werden meist hier gestartet und schwappen dann auf die anderen Plattformen über. Gerade bei uns Jugendlichen erfreut sie sich großer Beliebtheit. Das spiegelt sich auch in den Nutzungszeiten wieder.
Gerade habe ich durch eine Studie (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf/2023) erfahren, dass an Schultagen 10- bis 17-Jährige, die Social-Media-Dienste mindestens einmal pro Woche nutzen, im Schnitt 150 Minuten am Tag online sind. An Wochenenden und in den Ferien waren es fast vier Stunden. Wenn ich ehrlich bin, kommt das hin. Rund 70 Prozent zwischen 16 und 19 Jahren lassen sich von TikTok unterhalten. Die emotionale Bindung steigt durch den Entertainmentfaktor. Kurios ist, dass viele jugendliche Nutzer sich nach der Nutzung schlecht fühlen und merken, dass ihre Konzentration abnimmt. Trotzdem schaffen sie es nicht, der Plattform längere Zeit fernzubleiben – entweder aufgrund von FOMO (Fear of missing out = Die Angst etwas zu verpassen) oder weil sie die ständige Dopaminausschüttung und mentale Berieselung vermissen. Deswegen kann man bei vielen von einer TikTok bzw. Social-Media-Sucht sprechen, und die meisten sind sich dessen sogar bewusst! Sie wissen insgeheim, dass es ein Zeitfresser ist und sie es länger nutzen als sie zugeben. Das Problem ist, dass zu viel, zu Unterschiedliches in zu kurzer Zeit konsumiert wird, sodass am Ende alles verpufft und du nur wenig bis gar nichts für dich selbst verwerten kannst. Hast du das auch schon mal bemerkt?

Was also tun? Nutzung einschränken? Ja!
Wenn du intensiv in den sozialen Medien unterwegs bist, führt ein Verzicht dazu, dass du dich zunächst langweilst, dich leer fühlst und die Ablenkung vermisst. Diese Leere kannst du aber durch andere Aktivitäten füllen. Das ist eine Chance: Probier es aus, indem du Sport treibst, Bücher liest, ein neues Hobby testest oder dir andere Inspirationsquellen suchst. Kleiner Tipp: TikTok mit Videospielen oder Netflix zu kompensieren, ist keine wirkliche Alternative ;-) Ich habe mich entschieden, mir eine Ausszeit zu gönnen und tatsächlich mit Boldern und Kampfsport angefangen. Was machst du?