Teilen macht stark – warum wir es lernen sollten  ©stock.adobe.com ValentinValkov
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Teilen macht stark – warum wir es lernen sollten

Teilen ist eine der ersten sozialen Fähigkeiten, die Kinder lernen – oder lernen sollen. Es steht für Mitgefühl, Fairness, Rücksichtnahme. Aber es steht auch für Überforderung, Frustration und den Wunsch, etwas ganz für sich zu behalten. Dabei ist „Teilen lernen“ weit mehr als ein höflicher Akt. Es ist ein emotionaler Prozess und ein Grundpfeiler mentaler Gesundheit, der weit über die Kindheit hinausreicht.

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Teilen ist mehr als Abgeben, es ist Beziehungskompetenz

Wenn Kinder beginnen zu teilen, üben sie weit mehr als nur Großzügigkeit. Sie lernen,…

  • die Perspektive anderer einzunehmen,
  • Impulse zu kontrollieren,
  • soziale Regeln zu erkennen,
  • empathisch zu handeln, ohne sich selbst aufzugeben.

Diese Fähigkeiten gehören zum Kern emotionaler Intelligenz. Sie helfen, Bindungen aufzubauen, Konflikte zu lösen – und mit eigenen Bedürfnissen besser umzugehen.

 

Kindliches Teilen – ein Spiegel unserer Grenzen

Kinder teilen nicht auf Knopfdruck. Und das ist gut so. Wenn ein Kind sein Spielzeug nicht hergeben will, zeigt es: „Das ist mir wichtig.“ Dahinter steckt kein Egoismus – sondern ein Lernprozess.

Für Erwachsene lohnt es sich, genau hinzuschauen: Was kann ich selbst nur schwer teilen – Zeit? Raum? Verantwortung? Aufmerksamkeit? Kindliches (Nicht-)Teilen kann uns zeigen, wo auch wir Grenzen haben, Erwartungen klären müssen oder Angst vor Verlust empfinden.

 

Teilen stärkt das Ich – nicht nur das Wir

Wer teilt, öffnet sich. Aber: Teilen bedeutet nicht, sich selbst aufzugeben. Es geht darum, mit anderen in Beziehung zu treten – ohne sich dabei zu überfordern.

Das gilt für Kinder wie Erwachsene:

  • Ein Kind teilt eher, wenn es sicher gebunden ist und sich gesehen fühlt.
  • Erwachsene teilen eher, wenn sie sich selbst nicht ausgebrannt fühlen und Wertschätzung erfahren.

So wird Teilen zu einer gegenseitigen Stärkung – nicht zu einer Einbahnstraße.

 

Teilen lernen in der Familie: Vorbild statt Zwang

Kinder lernen Teilen nicht durch Appelle, sondern durch Vorbilder, wenn…

  • Eltern Verantwortung im Alltag fair aufteilen,
  • Geschwister lernen, gemeinsam zu spielen,
  • Großeltern Zeit schenken statt Spielzeug.

Zwang hilft wenig – Einsicht hilft viel. Teilen darf sich gut anfühlen. Es braucht Raum für „Nein“, um ein echtes „Ja“ möglich zu machen.

 

Mentale Gesundheit beginnt beim Miteinander

Teilen können ist ein Schutzfaktor für die Seele.

Wer sich einbringen kann – sei es mit Spielzeug, Ideen oder Gefühlen – entwickelt ein gesundes Selbstbild. Und: Wer merkt, dass andere teilen, fühlt sich eingebunden.

Kinder, die teilen lernen, wachsen mit dem Gefühl auf, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Und Erwachsene, die sich darauf einlassen, gewinnen oft selbst etwas zurück: Verbindung, Klarheit, emotionale Nähe. Mehr zum Thema Teilen und den Vorteilen können Sie auch in unserem Mitgliedermagazin „in Bestform“ lesen.

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