Souverän im VideoCall ©stock.adobe.com ValentinValkov
Lifestyle

Schönheitswahn – ohne mich

Souverän im VideoCall

Zugegeben, sich ständig im eigenen Bildschirm zu sehen, ist ungewohnt – wer stundenlang mit dem eigenen Aussehen konfrontiert ist, setzt sich automatisch mehr mit sich selbst auseinander. Im ungünstigen Licht zum Beispiel zeigen Videokonferenzen schonungslos jede Falte oder betonen die Augenringe – Ihr Selbstbild wird auf die Probe gestellt.

Eine kleinere Nase, keine Augenringe und glatte Haut – in den sozialen Medien mit Fotofiltern ist das doch sonst auch kein Problem. In Sekunden optimieren wir an uns herum, so verlieren manche den Bezug zu ihrem eigentlichen Aussehen. Wer dann in den Spiegel schaut oder sich in der Videokonferenz im Laptop sieht, ist überrascht: „Bin das wirklich ich?“ Der Wunsch steigt, auch ohne digitale Hilfe, so auszusehen wie in den sozialen Medien. In der ästhetisch-plastischen Chirurgie gibt es merkbare Auswirkungen. Die einen nutzen ihre Zeit im Homeoffice, um unbemerkt und isoliert Schönheitsoperationen durchführen zu lassen. Die anderen kommen durch unvorteilhafte Bilder beim Onlinemeeting sogar erst auf die Idee, etwas kaschieren zu lassen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC), bestätigt auf ihrer Webseite, dass die Zahl der Gesichtsbehandlungen mit zunehmender Nutzung von Videokonferenzen und Social-Media gestiegen ist.

 

Mit Fotofiltern optimieren wir zwar in Sekunden an uns herum, manche Nutzer verlieren so aber den Bezug zu ihrem eigentlichen Aussehen.

 

Doch statt mit plastischer Chirurgie nachzuhelfen, gibt es einfache technische Einstellungen und Tricks, um bei der Videokonferenz besser rüberzukommen. Das nutzen auch Filmprofis, die sich tagtäglich mit den „Problemzonen“ der Stars auseinandersetzen und wissen: Da ist auch nicht alles perfekt.

Auf Augenhöhe
Seien Sie gradlinig auf Augenhöhe mit Ihrer Webcam. Das kann Wunder wirken. Wer die Kamera deutlich unter sich positioniert hat, also von oben in die Kamera schaut, kann schnell etwas überheblich wirken – das ist einfach der Perspektive geschuldet. Außerdem kann dieser Winkel für ein Doppelkinn sorgen, auch wenn normalerweise keins vorhanden ist. Schauen Sie hingegen von unten in die Kamera, weil der Laptop zu weit oben steht, wirken Sie schnell unsicher und schüchtern. Stellen Sie Ihren Laptop ganz einfach auf einen Bücherstapel, um die Kameralinse auf Augenhöhe zu bringen.

 

Auf Augenhöhe
gleichmäßiges Tageslicht


Rücken Sie sich ins beste Licht!
Setzen Sie sich so, dass natürliches, gleichmäßiges Tageslicht über Ihren Laptop in Ihr Gesicht scheint. So gibt es keine unschönen Schatten, die wie Augenringe wirken. Die Lichtquelle sollte immer von vorne kommen – direktes Sonnenlicht ist allerdings meist etwas zu gut gemeint. Das Licht ist oft zu hell, sodass Sie überblenden und die anderen Konferenzteilnehmer Ihr Gesicht nicht mehr erkennen. Nicht immer ist genug Tageslicht vorhanden. Nutzen Sie dann eine zusätzliche Lichtquelle mit neutralem Licht, das muss keine Speziallampe sein, eine normale Schreibtischlampe reicht schon aus. Auch diese Lichtquelle sollte indirekt ins Gesicht scheinen, um unschöne Schatten zu vermeiden.

Neutraler Hintergrund
Wählen Sie einen neutralen Hintergrund. Vor einem dunklen Hintergrund ziehen Sie am besten etwas helles, vor einem hellen lieber ein dunkles Oberteil an, damit Sie nicht verloren im Raum sitzen und sich gut abheben. Wer sehr helle Haare hat, sollte sich nicht vor eine weiße Wand setzen, sondern auf einen dunkleren Background achten. Das gibt Kontur.

 

Neutraler Hintergrund
Jogginghose


Ciao, Jogginghose
... denn Kleider machen Leute! Auch wenn nur Ihr Oberkörper zu sehen ist, fühlen Sie sich unbewusst automatisch angezogener, sicherer und kompetenter, wenn das gesamte Outfit zusammenpasst.

Mittig im Bild
Viele Laptops haben eine eingebaute Weitwinkelkamera. Sitzen Sie zu nah an der Kamera, wirken Sie breit und ein paar Pfunde zu schwer. Oft reicht es schon, nur ein Stück nach hinten zu rücken, damit Sie immer noch bequem an die Tastatur kommen, aber nicht zu verzerrt in der Kamera wirken. Eine gute Faustregel: Die Schultern sollten sichtbar sein, platzieren Sie sich mittig vor der Kamera und achten sie darauf, dass etwas Platz über dem Kopf ist. Vermitteln Sie Zugewandtheit.

Wenn Sie einen zweiten Bildschirm benutzen, sollten Sie die Videos der Kollegen auf dem Bildschirm haben, über dem auch die Kamera hängt. So schauen Sie in die Kamera und nicht an den Teilnehmern vorbei.

 

Mittig im Bild
positives Mindset


Gut siehst du aus!
Ein positives Mindset hilft. Lächeln Sie sich selbst an, wenn Sie in den Spiegel schauen (gerade auch dann, wenn Ihnen nicht danach zumute ist)! Gönnen Sie sich vorm Videomeeting ein kurzes Gesichts-Yoga. Streichen Sie mit den Händen mehrmals von den Mundwinkeln zu den Ohren und klopfen Sie einmal die Augenpartie rundum seicht ab. Das lockert den Blick, die Gesichtsmuskeln und macht eine frischeren Eindruck.

Schönheitswahn – ohne mich
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