Christoph, gibt es für dich „Glück“ im Beruf?
Wertschätzung für das, was ist. Wir sind ja oft auf der Suche nach dem Glück, mancher geht ihr sogar verbissen nach und lässt sich immer weiter treiben, ohne es je zu spüren. Ich glaube aber, dass man Glück findet, nicht suchen kann. Wenn ich mich in jedweder Situation auf das besinne, was ist und es als genau das annehme, dann finde ich darin auch Glück.
Geld allein macht im Job nicht glücklich, was dann?
Im Rahmen des New-Work-Konzepts umfasst Glück das Erleben von Autonomie und Flexibilität, die Möglichkeit, persönliche Talente und Fähigkeiten einzubringen, sowie die Aussicht auf berufliche Weiterentwicklung. Es geht darum, dass die Arbeit nicht nur als Mittel zum Lebensunterhalt gesehen wird, sondern als eine Chance, sich zu entfalten und persönlich zu wachsen.
Eine Arbeit, die man wirklich will, macht glücklicher, sagte Sozialphilosoph und Anthropologe Frithjof Bergmann. Volkswirt Günter Faltin formulierte es so: Jeder sollte vom eigenen Potenzial, seinen Neigungen, Erfahrungen und von Erlebtem profitieren können. Also: Folge deiner Berufung, und du bist glücklicher. Aber wie erreiche ich das?
Das Streben nach Glück schließt in dem Sinne ja auch soziale Aspekte ein, wie die Förderung von Gemeinschaft, Zusammenarbeit und Wertschätzung in der Arbeitsumgebung. Ein starkes Gemeinschaftsgefühl, offene Kommunikation und eine positive Arbeitskultur tragen dazu bei, dass wir uns unterstützt und verbunden fühlen, was das Glücksempfinden stärkt. Es liegt sehr viel im „Wie“ wir arbeiten, und das findet im Alltag häufig nicht genug Beachtung, gerade in stressigen Phasen.
Wie finde ich heraus, was stimmig ist zu meiner Person? Wie ermittle ich meine Stärken?
Mein Lieblingstool dafür ist der StrengthsFinder, neuerdings auch CliftonStrengths genannt. Damit kann man herausfinden, welche Talente – basierend auf einem Pool von 34 Kategorien – am stärksten bei einem ausgeprägt sind. Bei uns im Team machen alle den Test, sodass auch alle voneinander wissen, worauf sie beim jeweiligen Gegenüber besonders setzen können. Ganz persönlich schreibe ich aber auch seit vielen Jahren Tagebuch, und seien es nur ein paar kurze Stichpunkte. Was bewegt mich gerade, welche Ziele will ich verfolgen und wie weit bin ich davon noch entfernt? Oder auch: Was habe ich schon alles erreicht? Das hilft mir im Nachhinein immer wieder nachzujustieren, was für mich wirklich wichtig ist.
Was bedeutet „New Work“ für dich?
Ganz im Sinne von Frithjof Bergmann: Das zu tun, was ich wirklich, wirklich will. Jederzeit. Es gibt aber auch Phasen, in denen dieses Ideal etwas in die Ferne rückt, wo man einfach anpacken muss – gerade als Unternehmer. Da hilft es mir dann, mich durch Meditation oder eben das Tagebuch an den Idealzustand zu erinnern und mein Bestes zu geben.
Arbeit und Privatleben nicht mehr voneinander zu trennen, ist die Idee von New Work – wie kann das praktisch funktionieren?
Patchwork-Papa, Unternehmer, Podcaster, Creator – ich selbst versuche, all diese und noch mehr Rollen unter einen Hut zu kriegen. Das gelingt nicht immer und ich lerne stetig dazu, vor allem durch den Austausch mit anderen. Ein wesentlicher Aspekt aber, damit es mit der Vereinbarkeit klappt, ist die Flexibilität, die man sich selbst schaffen kann oder die die Organisation, innerhalb derer man arbeitet, einem bi