Altern – wie  steht’s damit?
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Die Megatrends 2022

Altern – wie steht es damit?

Genau, das Alter und Altern, darum drehen sich fachliche Trendbegriffe wie Downaging und Pro Ager. Auch in unserem dritten Teil der Serie „Gesundheitstrends“ stellen wir Ihnen fünf Fachbegriffe vor. So wird es medizinisch immer notwendiger, dass Frauen für Frauen forschen, Produkte und Medikamente entwickeln. Was Trendforscher unter langsamem Altern verstehen, könnte ebenfalls interessant werden. Oder haben Sie schon mal etwas von Salutogenese gehört?

Auch diesem Trendbegriff, den Medizinsoziologe Anton ­Antonovsky bereits in den 1970er Jahren entwickelte, spüren wir nach. Was kümmert es uns? Viel, denn als Krankenkasse legen wir Wert darauf, dass Sie gesund sind, gesund bleiben und, wenn notwendig, bestens medizinisch versorgt sind. Da nützt es, wichtige Trends im Auge zu behalten (die meisten Begriffe kommen aus dem Englischen, und leider gibt es für sie bisher keine allgemeingültige Übersetzung).

 

„Gendersensible Medizin“ rettet Leben, denn geschlechtsspezifische Aspekte ­werden jetzt auch bei der Entwicklung von ­Prävention, Diagnostik oder Therapie mit einbezogen.

 

Fem-Tech – von Frauen für Frauen
Frauen machen einen großen Teil unserer Gesellschaft aus, dennoch wurden jahrelang viele Aspekte der weiblichen Gesundheit vernachlässigt. Jetzt ändert sich das gerade, denn Frauen nehmen es selbst in die Hand. Unter dem Fachbegriff „Fem-Tech“ erforschen und entwickeln Frauen Themen und Produkte rund um die Gesundheit von Frauen. Inhalte sind zum Beispiel Menopause, Menstruation und überproportional auftretende Krankheiten. Das ist auch überfällig. Der Begriff „Gendersensible Medizin“ erwächst daraus und rettet Leben, denn geschlechtsspezifische Aspekte wie Sexualhormone und Lebensstil werden jetzt in die Entwicklung von Prävention, Diagnostik und Therapie einbezogen – lesen dazu bitte auch das Interview mit Prof. Dr. Alexandra Kautzky-Willer, Professorin für Gendermedizin an der Medizinischen Universität Wien. Wir begrüßen diese notwendige, längst überfällige Entwicklung, denn uns liegt es am Herzen, unsere Versicherten medizinisch bestens zu versorgen, eine zielgenaue Vorsorge anzubieten sowie persönlich und individuell zu beraten.

 

Downaging – alt und Alter neu definieren
In den Jahren 2018 bis 2020 betrug die statistische Lebenserwartung in Deutschland 78,6 Jahre für Männer und 83,4 für Frauen, Tendenz steigend. Obwohl die Menschen immer älter werden, fühlen sich viele deutlich jünger, fitter und sind es relativ gesehen tatsächlich auch. Laut Zukunftsinstitut differiert das gefühlte Alter um bis zu 15 Jahre vom biologischen Alter. Menschen zwischen dem 16. und 29. Lebensjahr fühlen sich laut Allensbach Institut durchschnittlich drei Jahre jünger, 60- bis 74-Jährige schon acht, über 75-Jährige durchschnittlich zehn Jahre. Diese Differenz wird auch als Downaging (langsameres Altern) bezeichnet. Die Gründe, warum sich Menschen jünger fühlen, sind sicherlich je nach Person individuell, Down­aging-Faktoren können aber zum Beispiel veränderte, flexible Biografien sein. Das betrifft insbesondere den Bildungsweg, die Karriere und den Ruhestand. Viele Menschen nehmen sich heutzutage eine Auszeit, um ihre Träume, wie bspw. eine Weltreise, schon während des Berufslebens zu verwirklichen. Zum anderen offeriert unsere globalisierte und technisierte Welt vielfältige neue Möglichkeiten, auf die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu achten. Ergänzt wird das durch einen Wandel unserer Lebensstile und auch unseres Konsumverhaltens. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Sport sind heute ebenso wichtig wie die richtige Work-Life-Balance oder auch Zeit mit der Familie zu verbringen. Das Zukunfts­institut rät dazu, „alt“ und „Alter“ völlig neu zu definieren.

 

©istockphoto.com - Artemenko_Daria
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©istockphoto.com - ipopba
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Obwohl die Menschen immer älter ­werden, fühlen sich viele jünger, fitter und sind es relativ gesehen tatsächlich auch.

 

Pro Ager
Ein weiterer Trend, der auch an den Alterungsprozess anknüpft, ist das Pro Aging. Pro Ager ziehen aus ihrem bisherigen Leben Gelassenheit und sehen Altern nicht mehr als etwas Negatives an. Begleitet wird diese Einstellung zusätzlich von einer neuen Lebensführung im Alter. Hier bietet sich vielmehr die Möglichkeit, sich noch einmal neu zu erfinden und andere Wege ­auszuprobieren.

 

Gesundheitskompetenz wird wichtiger
Health Literacy
oder zu deutsch Gesundheitskompetenz ist ein informationsbasierter Trend. Damit sind laut dem Robert-Koch-Institut „die Fähigkeiten, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und für gesundheitsbezogene Entscheidungen anzuwenden (…)“ gemeint. Durch das Internet ist es leichter als je zuvor, Informationen zu recherchieren und zu beschaffen. Doch die Einschätzung der gefundenen Informationen ist eine Herausforderung. Wie differenziert man, wenn beispielsweise die Google Suche ergibt, dass die eigenen Symptome auf mehr als eine Krankheit zutreffen? Woher weiß ich, welche Quellen seriös und aktuell in Gesundheitsfragen sind? Solche Fragen lassen sich oftmals nicht pauschal beantworten. Deshalb ist es unerlässlich, dass Sie für sich selbst eine individuelle Kompetenz für Gesundheitsfragen entwickeln. Nutzen Sie gerne den Link zum verlässlichen Online-Service gesundheitsinformation.de, um besser verstehen, abwägen und entscheiden zu können.

 

©ingimage.com
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Salut – auf die Gesundheit
Salutogenese
ist ein Modell, das sich mit der Entstehung und Erhaltung von Gesundheit befasst. Salus (lateinisch) bedeutet Gesundheit, genese heißt übersetzt Entstehung. Den Begriff hat der Medizinsoziologe Anton Antonovsky geprägt. Anstatt die Entstehung von Krankheit zu beleuchten, ging es ihm darum, die Entstehung von Gesundheit zu erforschen. Seiner Ansicht nach, ist der Mensch im Laufe des Lebens nie nur gesund oder krank. Salutogenese befasst sich anhand von drei Gefühlskomponenten mit den Eigenschaften, die es braucht, um gesund zu werden und auch zu bleiben.

  • Die erste Komponente ist das Gefühl der Verstehbarkeit. Menschen, die ihre Welt verständlich finden, sind besser in der Lage, Probleme, denen sie begegnen, einzuordnen und zu einem gewissen Grad nachzuvollziehen.
  • Daran schließt sich das Gefühl der Handhabbarkeit an. Wer die Mittel besitzt, Herausforderungen zu begegnen, kann sein Leben selbst gestalten und auch leichter Probleme überwinden.
  • Die dritte Komponente ist das Gefühl der Sinnhaftigkeit, d.h. ein Ziel zu verfolgen, für das es sich lohnt, sich anzustrengen.

Gute Widerstandskraft zu haben, spielt bei Salutogenese eine wichtige Rolle. Damit gelingt es, den eigenen Gesundheitsstatus positiv zu beeinflussen. Um Ihre Widerstandskraft zu stärken, bieten wir Ihnen zum Beispiel den digitalen Stress-Coach an, mit dem Sie Ihren Stresslevel ermitteln und Ihr Selbstvertrauen stärken können.

 

 

©Lisa Schade
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Empower Confidance als neue Spiel- und Sportart
Das Selbstbewusstsein stärken (eng.: Empower Confidance) über Bewegung, Tanz und Musik – das ist das Konzept von Lisa Schade. Sie ist ausgebildete ADTV-Tanzlehrerin im Bereich Gesellschaftstanz und Kindertanz. Tanzen ist ihre große Leidenschaft. Dabei ist es mehr als nur Spaß und Fitness – Tanzen fördert die Bildung neuer Nervenzellen bis ins hohe Alter. Damit lässt sich sogar das Risiko, an Demenz zu erkranken senken.

Übrigens: Alle Menschen tanzen und alle können tanzen. Wenn man Babys Musik vorspielt, erkennen sie das und bewegen sich dazu – sie tanzen. Durch das Tanzen sind wir in der Lage, unseren Körper verstehen zu lernen, unsere Emotionen auszudrücken, wir selbst zu sein, keinem Ideal zu entsprechen, niemandem gefallen zu müssen, ein Gefühl der Freiheit zu spüren. Beim Confidance kann „Frau“ ihren Körper, ihre Weiblichkeit und sich selbst zum Ausdruck bringen. So will Lisa Frauen dabei unterstützen, selbstbewusster zu werden, wieder zurück zu ihrer Kraft und ihrer Stärke zu finden.

 

Megatrend Gesundheit 03
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