Vom Ferienmodus in den Schulalltag

Sechs Wochen Sommerferien – das klingt erstmal nach Freiheit und Leichtigkeit. Doch wer Kinder hat, weiß: Für Eltern bedeutet das oft eher Organisation als Erholung. Für Kinder bringen die Sommerferien hingegen eine Auszeit vom eng getakteten Alltag. Sie schlafen länger, essen unregelmäßiger, haben mehr Freizeit, aber oft weniger Struktur. Da wird der Übergang vom Ferien- in den Schulmodus zur echten Familienaufgabe.

Durch die Ferien geraten eingespielte Abläufe oft durcheinander. Das zeigt sich spätestens, wenn die Schule wieder beginnt: Der Wecker klingelt zu früh, die Stimmung kippt schneller, Konzentration fällt schwer. Warum der Ferienmodus Kindern trotzdem guttut So herausfordernd diese Phase für Eltern auch ist – für Kinder ist sie wertvoll. Denn im normalen Schulalltag bleibt oft wenig Raum für freies Spielen, selbstbestimmte Zeit oder einfach mal nichts tun.

In den Ferien können Kinder:

  • ihrem eigenen Biorhythmus folgen,
  • kreativ sein ohne Termindruck,
  • Langeweile erleben – und daraus neue Ideen entwickeln,
  • Vom Ferienmodus in den Schulalltag soziale Kontakte auf ihre Weise gestalten.

 

Das „Aus-der-Reihe-Tanzen“ tut der Entwicklung gut – emotional wie kognitiv.Umso sensibler reagieren Kinder dann auf den plötzlichen Wechsel zurück in diealte Struktur. Ein behutsamer Übergang hilft dabei, das Beste aus beiden Weltenmitzunehmen.

 

Der Körper braucht Zeit zum Umstellen

Menschen sind Gewohnheitstiere – egal ob als Kind oder im Erwachsenenalter.Wenn sich Schlafens- und Essenszeiten in den Ferien über Wochen verschobenhaben, braucht es Zeit, um den inneren Takt wiederzufinden. Müdigkeit, Reizbarkeitoder Schwierigkeiten beim Aufstehen sind keine Unlust – sondern eine ganznatürliche Anpassungsreaktion des Körpers.

Mit kleinen Schritten zurück in den Alltag

Damit der Start in den (Schul-) Alltag nicht zum Kaltstart wird, helfen diese fünf Tipps:

  1. Frühzeitig den Wecker zurückstellen: Schon eine Woche vor Schulbeginn die Aufstehzeit täglich um 15–30 Minutenvorverlegen – so kommt der Körper sanft wieder in Schwung.
  2. Abende ruhig ausklingen lassen: Statt nochmal Action bis 22 Uhr: lieber runterkommen mit Lesen, Musik oder einemgemeinsamen Gespräch. Das hilft beim Einpendeln.
  3. Kleine Tagesstruktur einführen: Ein paar feste Punkte – z. B. Mahlzeiten, Erledigungen oder Vorbereitungen für dieSchule – geben Orientierung, ohne gleich alles zu verplanen.
  4. Wieder regelmäßig essen: In den Ferien wird oft „nach Gefühl“ gegessen. Jetzt hilft es, wieder einengeregelten Essensrhythmus aufzubauen – das stabilisiert auch die innere Uhr.
  5. Den Schulstart positiv besetzen: Ein besonderes Pausenbrot, das neue Mäppchen oder ein gemeinsamerWochenendplan machen Vorfreude – statt nur an Verpflichtungen zu erinnern.

 

Die Ferien sind kein Reset-Knopf und das Zurückfinden in den Alltag ist keinSelbstläufer. Wichtig ist, den Übergang bewusst zu gestalten, kleine Schritte zugehen und sich als Familie Zeit für die Umstellung zu nehmen. Dann bleibt vielleichtsogar ein Stück Sommerleichtigkeit im Alltag erhalten.