Ein älterer Mann steht an einem Fenster und blickt in die Ferne. Das Bild wird im Magazin "Scharf sehen, klar denken" verwendet.

Scharf sehen, klar denken: Wie Sie Ihre Augen im digitalen Alltag schützen

Unsere Augen leisten in unserer digitalen Welt Erstaunliches: Etwa zehn Millionen Reize pro Sekunde verarbeitet das visuelle System – egal ob am Schreibtisch, im Homeoffice oder unterwegs mit dem Smartphone. Doch so beeindruckend diese Leistung ist, so anfällig sind unsere Augen auch für Überlastung. Trockene Augen, Brennen, Kopfschmerzen oder das Gefühl, „nicht mehr richtig gucken zu können“, sind typische Symptome des sogenannten digitalen Sehstresses. Die gute Nachricht: Schon kleine Gewohnheitsänderungen können spürbare Erleichterung bringen.

Digitaler Sehstress: Wenn der Blick zu starr wird

In einer zunehmend technisierten Welt verbringen viele Menschen mehrere Stunden täglich vor Bildschirmen. Dabei blinzeln wir deutlich seltener als im Alltag – teilweise nur halb so oft. Das führt dazu, dass der Tränenfilm auf der Augenoberfläche verdunstet, die Hornhaut gereizt wird und die Sicht verschwimmt.

Gleichzeitig fordern wechselnde Lichtverhältnisse, geringe Kontraste und ein starres Blickfeld unsere Augenmuskulatur. Die Folgen zeigen sich oft erst später: Verspannungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme oder Lichtempfindlichkeit können Hinweise auf Überlastung sein.

Kleine Pause, große Wirkung

Aktuelle Studien zeigen: Bereits wenige Sekunden bewusster Entlastung pro Stunde können Beschwerden deutlich verringern. Dabei kommt es nicht auf komplizierte Übungen an, sondern auf Regelmäßigkeit und Achtsamkeit.

Diese Techniken helfen sofort:

  • Die 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt in mindestens6 Meter Entfernung schauen. Das entspannt die Augenmuskulatur und beugt Überreizung vor.
  • Palmieren: Reiben Sie Ihre Handflächen aneinander, bis sie warm sind, und legen Sie sie dann locker über die geschlossenen Augen. Die Dunkelheit und Wärme wirken beruhigend auf das Sehen – ideal für eine kurze Pause zwischendurch.
  • Bewusstes Blinzeln: Versuchen Sie, regelmäßig ganz bewusst zu blinzeln – idealerweise alle paar Minuten mehrmals hintereinander. Das stabilisiert den Tränenfilm und beugt Trockenheit vor.
  • Augenrollen und -kreisen: Diese einfache Bewegung lockert die Augenmuskulatur: Rollen Sie die Augen langsam im Uhrzeigersinn und anschließend gegen den Uhrzeigersinn – je fünf Mal.

Arbeitsplatz optimieren

Auch die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes hat großen Einfluss auf die Augengesundheit. Achten Sie auf folgende Punkte:

  • Der Bildschirm sollte etwa eine Armlänge entfernt sein und leicht unter Augenhöhe stehen.
  • Direktes Licht und Spiegelungen auf dem Bildschirm vermeiden.
  • Eine ausreichende, nicht blendende Beleuchtung schützt vor Ermüdung.
  • Vergrößern Sie bei Bedarf die Schriftgröße oder passen Sie Kontraste an – das entlastet das Sehen erheblich.

Tipp: Nutzen Sie, wenn möglich, den Nachtmodus oder Blaulichtfilter auf Ihrem Endgerät – besonders in den Abendstunden.

Wann zum Arzt?

Wenn Ihre Augen regelmäßig jucken, brennen oder sich trocken anfühlen, sollten Sie dies augenärztlich abklären lassen. Gleiches gilt, wenn Sie häufig Kopfschmerzen bei Bildschirmarbeit verspüren oder plötzlich verschwommen sehen. Häufig liegt eine Fehlsichtigkeit oder eine unentdeckte Sehschwäche vor, die sich durch passende Brillen oder spezielle Bildschirmarbeitsplatzgläser gezielt ausgleichen lässt.