Allergien – eine Plage für Betroffene ©stock.adobe.com ValentinValkov
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Allergien – eine Plage für Betroffene

Dieses Jahr wirbelten die ersten Pollen schon im milden Winter durch die Luft. Jetzt ist Hochsaison. Allein schon auf den Begriff reagieren rund sechs Millionen Heuschnupfengeplagte in Deutschland allergisch - Tendenz steigend. Die Atemwege spielen verrückt, die Augen jucken, welch eine Plage. Wer das ganze Jahr über verschnupft ist, könnte eher an einer Hausstauballergie leiden. Triefnase & Co. nerven jedenfalls gewaltig. Das kennen Sie? Sie leiden unter ähnlichen oder anderen Symptomen wie zum Beispiel Hautjucken? Sie suchen nach Antworten und Therapietipps?

Allergie – Basisinfo
Die häufigsten Allergieformen sind Heuschnupfen, Neurodermitis, allergisches Asthma und Nahrungsmittelallergien. Als Allergie wird eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene) bezeichnet. Das Abwehrsystem bekämpft harmlose Stoffe wie bedrohliche Feinde. Das äußert sich in typischen, durch entzündliche Prozesse ausgelösten Symptomen wie Anschwellen der Schleimhäute, Husten, Asthma, Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall.

 

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Nahrungsmittelallergie
Gerade bei Allergien mit Sofortreaktionen kann es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen. Deshalb ist die ärztliche Behandlung dringend anzuraten! Führen Sie zur Erleichterung der Diagnostik und Therapie ein Tagebuch für Nahrungsmittelsymptome mit Tag, Uhrzeit, Nahrungsmittelart und -menge, Stärke der Symptome und betroffene Körperregionen. Überprüfen Sie regelmäßig die Unverträglichkeiten auf Lebensmittel, vor allem bei Kindern.


Je naturbelassener ein Lebensmittel ist, desto höher kann sogar seine allergene Wirkung sein. Deshalb kann die Vollwert­ernährung nur teilweise helfen. Gedünstetes Obst und Gemüse ist unter Umständen verträglicher als Frischkost. Häufige Allergieauslöser sind Kuhmilch, Eier, Nüsse, Getreide (besonders bei Kindern), Gemüse/Obst (besonders bei Erwachsenen), Seefisch, Gewürze, Soja (besonders bei Säuglingen und Kindern).

 

Allergisches Asthma

  • Allergene und Reize wie Stress, zu hohe Anstrengung, Luftverschmutzung, starke Gerüche, kalte Luft meiden.
  • Entspannungsübungen (Qi Gong, Yoga, autogenes Training) helfen Stress abzubauen und stellen das innere Gleich­gewicht her.
  • Medikamente gegen einen eventuellen Asthmaanfall bereithalten.

 

©istockphoto.com – Inside Creative House
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©istockphoto.com – Andrey Zhuravlev
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Sonnenallergie
Bevorzugen Sie den Aufenthalt im Schatten und bekleiden Sie empfindliche Stellen. Diese erkennen Sie an Hautrötungen und Juckreiz. Langsam an die Sonne gewöhnen und Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (frei von Fett- und Konservierungsstoffen) verwenden. Meiden Sie Kosmetika.

 

Pollenallergie

  • Informieren Sie sich beim Infotelefon des Wetterdienstes (Nummer steht in jedem Telefonbuch) genau über die Pollenflugzeiten und halten Sie sich zu diesen Tageszeiten möglichst nicht im Freien auf. Am besten nach starken Regengüssen ins Freie gehen, dann sind für ein paar Stunden die Pollen aus der Luft gewaschen. Tragen Sie eine Sonnenbrille im Freien, um Ihre Augen zu schützen.
  • Lüften Sie, wenn der Pollenflug am geringsten ist. In der Stadt sollte morgens zwischen 6 und 8 Uhr gelüftet werden, auf dem Land sollte man zwischen 19 und 24 Uhr lüften.
  • In den kritischen Zeiten täglich vor der Nachtruhe die Haare waschen.
  • Halten Sie beim Autofahren die Fenster geschlossen und schalten Sie die Lüftung nur dann ein, wenn Sie einen eingebauten Pollenfilter haben.
  • Legen Sie Ihren Urlaub in die Zeit, in der Sie zu Hause am stärksten unter den Beschwerden leiden. Ideal sind pollenarme Gegenden an der See oder im Gebirge.
  • Kreuzreaktionen mit Obst, Gemüse und Gewürzen sind möglich, wenn sie ähnlich oder identische Allergene besitzen. Dann schwellen u. a. Mundschleimhäute an oder es kann zu Magen- und Darmbeschwerden kommen.

 

©ingimage.com – lev dolgachov
Hausstauballergie
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Hausstauballergie

  • Gut lüften und die Luftfeuchtigkeit unter 50 Prozent bei einer Temperatur von rund 20 Grad halten.
  • Matratzen, Kissen, Betten mit allergen- und milbendichten Bezügen umhüllen.
  • Puppen und Stofftiere gibt es aus allergenhemmenden Textilien.
  • Mit einem feuchten Tuch Staubwischen, Staubsauger mit Mikrofilter verwenden.
  • Textilien sollten bei mindestens 60 Grad waschbar sein, dabei sterben die Milben ab. Auf „Staubfänger“ verzichten, ideal sind Glattledersofas, Holzmöbel, Jalousien oder leichte, waschbare Gardinen.
  • Kleidung und Bücher in geschlossenen Schränken aufbewahren.
  • Matratzen nach etwa acht Jahren durch neue ersetzen.

 

Grundsätzlich gilt:
Stress, Angst, Überlastung und seelische Spannungen können sich negativ auf die Therapie auswirken. Durch Entspannungsübungen können Allergiker ihr Wohlbefinden verbessern. Achten Sie außerdem auf eine ausgewogene Ernährung, essen Sie wenig Fleisch und trinken Sie viel Wasser. Zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte der behandelnde Arzt befragt werden. Sie wirken nicht grundsätzlich positiv.

 

Wichtige Adressen:

Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V. (DAAB), www.daab.de, Tel. 02166 6478820

Deutscher Neurodermitis Bund e. V., www.neurodermitis-bund.de, Tel. 040 230744

Deutsche Atemwegsliga e. V., www.atemwegsliga.de, Tel. 05252 933615

Weitere Tipps enthält unsere Broschüre „Erfolgreich gegen Allergien“.

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