Pflege für die Haut bei Heizungsluft und Kälte

Spannungsgefühl? Juckreiz? Rötungen? Ja, der Herbst bringt zwar Gemütlichkeit, aber auch besondere Herausforderungen für unsere Haut. Während draußen Wind und Kälte wirken, trocknet drinnen die Heizungsluft die Haut aus. Das Ergebnis spüren viele schon nach wenigen Wochen. Zu den oben genannten Symptomen gesellen sich auch häufig rissige Stellen. Vor allem empfindliche Haut oder Haut mit bestehenden Problemen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte reagiert jetzt empfindlicher. Mit gezielter Pflege lässt sich jedoch vorbeugen.

Warum die Haut im Herbst empfindlicher reagiert

Die oberste Hautschicht, die Hornschicht, ist mit einem feinen Lipidfilm überzogen, der Feuchtigkeit speichert und vor äußeren Einflüssen schützt. Sinkende Temperaturen verlangsamen die Talgproduktion – der Fettfilm wird dünner, Feuchtigkeit kann leichter entweichen. Kalte Außenluft enthält zudem weniger Feuchtigkeit, was den Austrocknungseffekt verstärkt. In beheizten Räumen sinkt die Luftfeuchtigkeit oft unter 30 Prozent. Ideal für trockene Haut, aber auch für kleine Risse, die Bakterien oder Keime leichter eindringen lassen.

 

Die Hautbarriere gezielt unterstützen

Sanfte Reinigung statt „Reizwäsche“ für die Haut

Zu heißes Wasser, aggressive Seifen oder Duschgels mit hohem Alkoholgehalt können die Haut zusätzlich austrocknen. Besser sind pH-hautneutrale oder leicht rückfettende Reinigungsprodukte. Lauwarmes Wasser schont die Haut und den schützenden Fettfilm.

 

Pflege mit Substanz

Jetzt dürfen Cremes und Lotionen reichhaltiger sein. Inhaltsstoffe wie Sheabutter, Mandel- oder Jojobaöl sowie Ceramide helfen, den Lipidmantel zu stabilisieren. Feuchtigkeitsbinder wie Hyaluronsäure oder Glycerin sorgen dafür, dass Wasser in der Haut gespeichert bleibt.

 

Timing ist entscheidend

Am wirksamsten ist Pflege direkt nach dem Duschen oder Baden, wenn die Haut noch leicht feucht ist. So können Cremes die aufgenommene Feuchtigkeit „versiegeln“.

 

Alltagstipps für gesunde Haut in der Heizperiode

  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Lüften Sie regelmäßig stoßweise und nutzen Sie ggf. Luftbefeuchter oder stellen Sie eine Schale Wasser auf die Heizung.
  • Lippen- und Handpflege nicht vergessen: Diese Hautpartien sind besonders arm an Talgdrüsen und trocknen schnell aus. Lippenpflege und Handcremes am besten mehrmals täglich nutzen.
  • Nicht zu lange und zu heiß duschen: Längere heiße Duschen mögen angenehm sein, entziehen der Haut aber zusätzlich Fett und Feuchtigkeit.
  • Schutz auch im Freien: Handschuhe und Schals schützen nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Windreizungen.
  • UV-Schutz einplanen: Gerade im Gebirge oder bei längeren Aufenthalten im Freien ist UV-Strahlung auch im Herbst ein Thema.

 

Trinken – die unterschätzte Hautpflege von innen

Unsere Hautzellen benötigen ausreichend Wasser, um elastisch zu bleiben. Die empfohlene Trinkmenge von rund 2 Litern pro Tag unterstützt nicht nur den Kreislauf, sondern auch die Hautgesundheit. Ungesüßter Tee oder Wasser sind ideal.

 

Bei Hautproblemen rechtzeitig handeln

Halten Trockenheit, Rötungen oder Juckreiz länger an, kann eine Hauterkrankung dahinterstecken. Gerade in der Heizsaison neigen Hautprobleme dazu, sich zu verschlimmern. Lassen Sie Veränderungen frühzeitig ärztlich abklären. So kann rechtzeitig gegengesteuert werden.