Allergie oder Erkältung?

Wenn im Oktober die Temperaturen schwanken, häufen sich Schnupfen, Husten und ein unangenehmes Kratzen im Hals. Viele denken sofort: „Eine Erkältung!“ Doch nicht selten steckt dahinter eine allergische Reaktion auf Pollen oder Schimmelsporen, die im Herbst noch aktiv sind. Besonders tückisch: Die Symptome ähneln sich stark. Wer die Unterschiede kennt, kann schneller die richtige Behandlung einleiten und unnötige Beschwerden vermeiden.

Die häufigsten Auslöser im Herbst

  1. Spätblüher-Pollen
    Nicht nur Frühblüher wie Hasel oder Birke lösen Allergien aus. Im Spätsommer und Herbst sind es vor allem Gräser, Kräuter wie Beifuß oder Ragweed (Ambrosia) sowie bestimmte Unkräuter, deren Pollen noch in der Luft schweben. Ambrosia ist besonders problematisch: Schon geringe Mengen können heftige allergische Reaktionen hervorrufen.

 

  1. Schimmelsporen
    Feuchtes Laub, Komposthaufen, aber auch schlecht belüftete Innenräume bieten ideale Bedingungen für Schimmelpilze. Ihre Sporen sind unsichtbar, gelangen beim Einatmen in die Atemwege und können bei empfindlichen Menschen allergische Symptome auslösen. Das gilt auch für Hausstaubmilben, deren Belastung im Herbst durch das vermehrte Heizen oft zunimmt.

 

Erkältung oder Allergie: die wichtigsten Unterschiede

 

Merkmal Erkältung Allergie
Beginn Entwickelt sich schleichend, meist 1–2 Tage nach Ansteckung Plötzlich, oft innerhalb weniger Minuten
Dauer 5–10 Tage Solange der Kontakt mit dem Allergen besteht
Fieber Gelegentlich leicht erhöht Selten bis gar nicht
Augen Selten stark betroffen Häufig Jucken, Tränen und Rötung
Niesen Gelegentlich Häufig in Serien
Begleitsymptome Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen Häufig zusätzlich Juckreiz im Gaumen oder Halsbereich

So schützen Sie sich und Ihre Familie in der Übergangszeit

 

  1. Innenräume sauber und trocken halten
    Regelmäßig lüften, um Feuchtigkeit und Sporenbelastung zu reduzieren. An kühlen Tagen heizen. Nach Regenperioden besonders auf Schimmelbildung in Kellern oder hinter Möbeln achten.

 

  1. Kleidung und Haare reinigen
    Nach Aufenthalten im Freien Kleidung wechseln und – wenn möglich – waschen. Pollen setzen sich gerne in Stoffen fest. Auch Haare können Pollen sammeln – abends duschen hilft, sie vor dem Schlafengehen zu entfernen.

 

  1. Allergenquellen meiden
    An Tagen mit hoher Pollenbelastung (aktuelle Werte im Internet oder über Apps) Aktivitäten im Freien reduzieren, vor allem in der Mittags- und Nachmittagszeit. Komposthaufen oder feuchtes Laub besser nicht selbst umschichten.

 

  1. Luftreiniger nutzen
    Geräte mit HEPA-Filter können Pollen, Staub und Sporen aus der Raumluft filtern. Besonders sinnvoll im Schlafzimmer.

 

  1. Nasenspülungen
    Mit einer isotonischen Kochsalzlösung lassen sich Pollen und Schleim aus der Nase entfernen. Das lindert Beschwerden und beugt Infektionen vor.

Vorsicht vor der „doppelten Belastung“

Gerade im Herbst kann es vorkommen, dass sich Erkältung und Allergie überlappen. Ein geschwächtes Immunsystem macht den Körper anfälliger für Infekte, während eine unbehandelte Allergie die Schleimhäute reizt und so Krankheitserregern Tür und Tor öffnet. Wer in dieser Zeit auf seine Gesundheit achtet, beugt beidem vor, zum Beispiel durch ausreichend Schlaf, ausgewogene Ernährung, Bewegung an der frischen Luft und gezielten Allergieschutz.

 

Wurde bei Ihnen noch keine Allergie diagnostiziert, aber Sie haben jährlich dieselben Beschwerden, sollten sie dies ärztlich abklären lassen. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um eine mögliche Verschlimmerung zu vermeiden.